Sabrina Schenker

Literaturabend

Do. 28.11.2024, 19.30 Uhr
Pfarrschüür (beim Parkplatz der Kath. Kirche), Chileweg 1a, Oberlunkhofen
Literatur-Abend
Alle drei Monate laden wir zu einem Literatur-Abend ein. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen und wird in zwei Gruppen durchgeführt. Damit wird die Zahl der Teilnehmenden in den Gruppen überschaubar und es kommen alle Teilnehmenden zu Wort. Wer Interesse an einer Teilnahme und noch nie an einem Literaturabend teilgenommen hat, melde sich bitte wegen der Gruppeneinteilung bei Felix Maurer.

Aktuelles Buch
Wir diskutieren den Roman »Der gefrorene Himmel« von Richard Wagamese.

Zusammenfassung:
Erstmals in deutscher Übersetzung - Richard Wagameses wegweisender Roman über das Schicksal eines kleinen Jungen, in dem die Geschichte eines ganzen Landes widerhallt.

Saul wächst in einem staatlichen Heim auf – wie so viele Kinder indigener Herkunft. Dem Zwang und der Kälte der Einrichtung kann Saul in den kostbaren Momenten entfliehen, wenn er auf Schlittschuhen über das Eishockeyfeld fliegt. Sein magisches Talent für das Spiel öffnet ihm einen Weg in die Freiheit. Und begleitet Saul auf der Suche nach der Geborgenheit einer Familie, dem kulturellen Erbe der Ojibwe-Indianer und der Versöhnung mit einer Welt, die keinen Platz für ihn vorgesehen hatte.

Richard Wagamese:
Richard Wagamese (14. Okt. 1955 – 10 März 2017) war ein kanadischer Ojibwe-Autor und Journalist aus dem Wabaseemoong Interdepent Nations im Nordwesten Ontarios. Bekannt wurde er vor allem durch seinen Roman «Indian Horse» (2012), der 2013 mit dem Burt Award für First Nations, Métis- und Inuit-Literatur, ausgezeichnet wurde.
In dem Aufsatz «Der Weg zur Heilung» beschrieb Wagamese sein erstes Zuhause als ein Zelt, das an einem Fichtenzweig hing. Seine
Familie fischte, jagte und stellte Fallen. Im Alter von zwei Jahren wurden er und seine drei Geschwister von Erwachsenen auf einer Komasaufen-Reise in Kenora ausgesetzt. Die Kinder verliessen ihr Buschlager, als ihnen Essen und Feuerholz ausgingen, und suchten Schutz in einem Eisenbahndepot, wo sie von einem Polizisten gefunden wurden.
Später beschrieb Wagamese seine Familie mit den Worten: „Jeder der Erwachsenen hatte in einer Anstalt gelitten, in der versucht wurde, den Indianer aus seinem Inneren herauszukratzen, und sie kamen wund und schmerzend in den Busch zurück.“
Seine Eltern, Marjorie Wagamese und Stanley Raven gehörten zu den vielen einheimischen Kindern, die nach kanadischem Recht aus ihren Familien entfernt und gezwungen wurden, staatliche Internatsschulen zu besuchen, deren Hauptzweck darin bestand, sie an die europäisch-kanadische Kultur anzupassen.
Nachdem Wagamese von der Children's Aid Society seiner Familie entrissen worden war, wuchs er in Pflegeheimen im Nordwesten Ontarios auf, bevor er im Alter von neun Jahren von einer presbyterianischen Familie in St. Catharines adoptiert wurde. Sie weigerten sich, ihm den Kontakt zu seinem Erbe und seiner Identität als First Nations aufrechtzuerhalten. Die Schläge und Misshandlungen, die er in der Pflegefamilie und in seiner Wahlheimat ertragen musste, führten dazu, dass er mit 16 Jahren das Land verliess, um sich wieder mit der indigenen Kultur zu verbinden. Eine Zeit lang lebte er auf der Straße, missbrauchte Drogen und Alkohol und wurde mehrmals inhaftiert. Während dieser Zeit begann er auch, öffentliche Bibliotheken aufzusuchen, zunächst als Unterkunft, später um zu Lesen.
Wagamese kam erst im Alter von 23 Jahren wieder zu seiner Familie zurück. Nachdem er ihnen von seinen Erfahrungen erzählt hatte, gab ihm ein Ältester den Namen Mushkotay Beezheekee Anakwat – Buffalo Cloud – und sagte ihm, dass seine Aufgabe darin bestehe, Geschichten zu erzählen.
In seinem späteren Leben lebte Wagamese in der Nähe von Kamloops, British Columbia. Im Jahr 2010 wurde ihm von der Thompson Rivers University der Stadt die Ehrendoktorwürde verliehen.
Er war dreimal verheiratet und geschieden und hatte zwei Söhne namens Jason und Joshua, von denen einer entfremdet war. Am 10. März 2017, zwei Tage nachdem Embers: One Ojibway's Meditations für einen BC Book Award nominiert wurde, starb Wagamese in seinem Haus aus natürlichen Gründen. Zum Zeitpunkt seines Todes war er verlobt. Die Verfilmung seines bekanntesten Romans “Indian Horse“ erschien später im selben Jahr.


Quellenhinweis: Die Zusammenfassung des Romans ist von Orell Füssli.
Die Ausführungen zur Biographie von Richard Wagamese ist aus dem Internet.
Kontakt: Felix Maurer
056 634 42 05

 
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